Eine vorteilhafte Option bei mittelschwerer Depression
Corona-Lockdown in der dunklen Jahreszeit: Studien verzeichnen bereits eine Zunahme depressiver Erkrankungen.1 Wird eine Depression behandlungsbedürftig, kann hochdosierter Johanniskraut-Extrakt (Laif®900) eine Option sein. Was er kann, wie er wirkt und was für die Verordnung wichtig ist.
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Mehr als jeder Zweite spricht auf den hochdosierten Extrakt an
In einer klinischen Vergleichsstudie konnte hochdosierter Johanniskraut-Extrakt (STW3-VI wie in Laif®900) bei 388 Patienten mit mittelschweren Depressionen mit einem validen Behandlungserfolg aufwarten: In der Laif®900-Gruppe waren 54,2 % der Patienten nach 6-wöchiger Studiendauer Therapie-Responder und zeigten einen signifikanten Rückgang der Symptome.2
Damit erweist sich das Phytopharmakon (900 mg/d per Einmalgabe) als ebenbürtig zu dem SSRI Citalopram (55,9 % bei 20 mg/d). Bei einer kürzeren Behandlungsdauer von nur 3 Wochen war der Johanniskraut-Extrakt in puncto Therapieansprechen dem SSRI sogar überlegen, wie Abbildung 1 verdeutlicht. Allerdings erreichte der Unterschied zwischen den beiden Verumgruppen zu keiner Zeit das Signifikanzniveau.
Abb. 1: Responder-Rate im Verlauf unter der Behandlung von Laif® 900 vs. Citalopram vs. Placebo2 Definition der Therapie-Response: Besserung der HAMD (Hamilton-Depressions-Score)-Skala um 50 % bzw. Erreichen eines Punktewertes unter 10
Weder Gewichtszunahme noch sexuelle Dysfunktion
Das hochdosierte Phytopharmakon zeigte bei der Behandlung mittelschwerer Depressionen erwiesenermaßen eine ähnliche klinische Wirksamkeit und Therapieresponse wie ein SSRI, besitzt jedoch ein signifikant besseres Verträglichkeitsprofil.2
Dies belegt zudem eine nicht-interventionelle prospektive Beobachtungsstudie an 514 Patienten mit mittelschwerer Depression über einen Zeitraum von 6 Monaten.3 Dort konnte eine gegenüber SSRI vergleichbare Alltagswirksamkeit der Hypericum-Therapie (Laif® 900) bei besserer Verträglichkeit und Compliance gezeigt werden. Dem Phytopharmakon wurde sowohl von Ärzten als auch Patienten eine bessere Verträglichkeit bescheinigt.3 Die mit synthetischen Antidepressiva oftmals assoziierten Nebenwirkungen – etwa Gewichtszunahme, Sedierung und sexuelle Dysfunktion - sind bei der Therapie mit Johanniskrautextrakten (wie Laif®900) nicht bekannt.4,5,6
Neues aus der Forschung: Wie Johanniskraut in die 3 wesentlichen Pathomechanismen eingreift, zeigt ein neuer Review aus dem Jahr 2020. Das Wichtigste haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Auch in der Leitlinie hat Johanniskraut seinen Platz
Bei einer mittelgradig ausgeprägten depressiven Episode soll dem Patienten laut S3- Leitlinie „Unipolare Depression“ eine Pharmakotherapie angeboten werden.7 Allerdings stehen die Patienten dieser häufig skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Wie die Leitlinie ausführt, akzeptieren Patienten Johanniskraut als „natürliches Produkt” eher als synthetische Antidepressiva. Dies deckt sich mit den Ergebnissen einer repräsentativen Online-Befragung unter Ärzten und Patienten. Demnach bevorzugen 43 % der befragten Patienten ein pflanzliches Antidepressivum.8
Geht es um die Neueinstellung eines Patienten mit einer behandlungsbedürftigen Depression, so entspricht ein erster Therapieversuch mit einem pflanzlichen Antidepressivum den Empfehlungen der S3-Leitlinie, die Johanniskraut als eine Option in der First-Line-Therapie bei leichten und mittelschweren Depressionen nennt.7
Das verschreibungspflichtige, hochdosierte Johanniskraut-Präparat Laif®900 ist zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen (gemäß ICD-10) bei Erwachsenen ab 18 Jahren zugelassen und ist GKV-erstattungsfähig.
Alles auf einen Blick: Factsheet Laif®900 zum Download
Quellen:
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Peters, A et al: COVID-19-Pandemie verändert die subjektive Gesundheit Erste Ergebnisse der NAKO-Gesundheitsstudie. Deutsches Ärzteblatt; Jg. 117; Heft 50; 11. Dezember 2020.
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Gastpar M et al. Comparative Efficacy and Safety of a Once-DailyDosage of Hypericum Extract STW3-VI and Citalopram in Patients with Moderate Depression: A Double-Blind, Randomised, Multicentre, Placebo-Controlled Study. Pharmacopsychiatry 2006; 39: 66-75.
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Kresimon J et al., Versorgung von Patienten mit mittelschwerer Depression unter Therapie mit Hypericum-Extrakt STW3-VI im Vergleich zu selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) im Praxisalltag. Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2012; 17(4): 198-206.
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Fachinformation Laif®900, Stand September 2020.
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Eckert, N. Antidepressiva: Ungeahnte Effekte der Therapie. Dtsch Arztebl 2019;116 (50): A-2346 / B-1926 / C-1869.
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Gafoor R et al. Antidepressant utilisation and incidence of weight gain during 10 years’ follow-up: population based cohort study. BMJ 2018; 61: k1951.
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S3-Leitlinie und Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression, Langfassung, 2. Auflage, November 2015, Version 5; www.leitlinien.de/nvl/depression
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DeBeNa-Monitor: Depressionsbehandlung in Deutschland 2018; repräsentative Befragung bei Patienten, Allgemeinmedizinern, Neurologen und Psychiatern, mc markt-consult, Hamburg.
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